01.05.2019

Digitalisiertes Nachschliffmanagement – Transparenz und Effizienz dank c-Com

MILLER in Altenstadt hat die Wiederaufbereitung der Vollhartmetallwerkzeuge digitalisiert

Die Wiederaufbereitung von Werkzeugen stellt für produzierende Unternehmen einen wichtigen Kostenfaktor dar. Dabei sind das Nachschleifen und Wiederbeschichten in Herstellerqualität essenziell, um weiterhin das volle Potenzial der Werkzeuge zu nutzen. So weit, so unkritisch. Kritisch beim Prozess rund um das Wiederaufbereiten sind allerdings oft die Erfassung und Verwaltung der Werkzeuge beim nachschleifenden Unternehmen. Um für Kunden Transparenz zu schaffen, einen Aufbereitungsservice innerhalb weniger Tage sicherzustellen und die eigenen Mitarbeiter zu entlasten, setzt die MILLER GmbH & Co. KG deshalb auf das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH.

Rund 6.000 Werkzeuge treffen jede Woche zum Nachschleifen bei MILLER in Altenstadt ein. „Beim Wiederaufbereiten von Werkzeugen beobachten wir ein starkes Wachstum von rund 20 Prozent jährlich“, sagt Stephan Loska, Director Technical Projects and International Service des Herstellers von Vollhartmetallwerkzeugen. Und so ist über die Jahre eine „Firma in der Firma“ entstanden, die sich ausschließlich dem Nachschleifen der Bohrer und Fräser aus Vollhartmetall widmet. Wichtig dabei: Es kommen genau die gleichen Maschinen, Programme sowie Schleifscheiben wie bei der Fertigung der Neuwerkzeuge zum Einsatz. „So stellen wir verlässlich die Wiederaufbereitung in Herstellerqualität sicher“, betont Loska. Im Dreischichtbetrieb arbeiten dort rund 30 Mitarbeiter an den Maschinen. Zusätzlich sind vier Mitarbeiter im Wareneingang sowie fünf im Kundenservice ausschließlich für den Nachschleifbereich tätig. 
2018 sind die Verantwortlichen rund um Stephan Loska vor der Aufgabe gestanden, trotz der starken Zunahme an Aufträgen sicherzustellen, dass Kunden nur wenige Tage auf ihr wiederaufbereitetes Werkzeug warten müssen. „Es war klar, dass wir entweder unsere Kapazitäten deutlich ausbauen oder aber unsere Prozesse weiterentwickeln und vereinfachen müssen“, sagt Loska. Allen voran der Wareneingang hat dabei einiges an Potenzial geboten.  
 
Rund 6.000 Werkzeuge werden wöchentlich bei MILLER in Originalqualität nachgeschliffen. 
Verantworten bei MILLER den neuen Prozess zum Nachschliffmanagement, v. l.: Stephan Loska und Tobias Spiegl. 

Manuelle Erfassung – aufwendig und fehleranfällig

„Pakete kommen teilweise mit unterschiedlichen Werkzeugen unsortiert bei uns an“, erläutert Tobias Spiegl, der bei MILLER im Nachschleifbereich für den Kundenservice zuständig ist. Die einzigen Daten zu diesen Werkzeugen befinden sich, wenn überhaupt, ausgedruckt auf dem Lieferschein. „Für unsere Mitarbeiter hat das also geheißen, alle Werkzeuge zu sortieren und ihre Materialnummern, die bei kleinen Durchmessern oft nur mit der Lupe lesbar sind, mit den Positionen auf dem Lieferschein abzugleichen“, beschreibt Spiegl den Vorgang. Anschließend ist die Prüfung der Werkzeuge auf Nachschleifbarkeit auf dem Plan gestanden. Ausschlusskriterien können dabei der Zustand der Werkzeuge, die Mindestlänge oder Kundenvorgaben wie die maximale Anzahl an Nachschliffen sein. Nach der Identifikation der Werkzeuge, der Prüfung, ob die Positionen und die Stückzahlen mit dem Lieferschein übereinstimmen, und der sogenannten „Befundung“, also der Prüfung auf Nachschleifbarkeit, haben die Mitarbeiter all diese Daten manuell in das ERP-System (SAP) eingepflegt, um eine entsprechende Servicemeldung sowie die Auftragsbestätigung erstellen zu können. „Bei einer Lieferung mit 80 Werkzeugen dauerte dieser weitestgehend manuelle Prozess rund zwei Stunden“, gibt Tobias Spiegl zu bedenken. Neben dem hohen Zeitaufwand ist dieses Vorgehen zudem anfällig für Tipp- oder Übertragungsfehler gewesen.
Oft sind die Materialnummern nur unter der Lupe lesbar. 
Ohne das Nachschliffmanagement von c-Com müssen im Wareneingang alle Werkzeuge sortiert und ihre Materialnummern mit den Positionen auf dem Lieferschein verglichen werden. 

Neuer Prozess mit Nachschliffmanagement von c-Com

 „Als Mitglied der MAPAL Gruppe haben wir sehr früh das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH kennengelernt“, erinnert sich Stephan Loska. Schnell haben die Verantwortlichen festgestellt, dass das Modul der Plattform c-Com genau die Prozesse abbildet, die bei MILLER gefragt sind. „In enger Kooperation haben wir mit den Mitarbeitern von c-Com das Modul speziell auf unsere Bedürfnisse angepasst“, sagt Loska, „und so nach und nach den gesamten Prozess digitalisiert.“ Anfang 2019 ist das c-Com Modul zum effizienten Nachschliffmanagement produktiv gegangen. 

„Seitdem sieht der Prozess für die Werkzeuge von drei Pilotkunden komplett anders aus“, erzählt Spiegl begeistert. Nach wie vor kommen die Werkzeuge unsortiert und lediglich mit den gedruckten Daten auf dem Lieferschein im Wareneingang an. Und schon enden die Gemeinsamkeiten zum „alten“ Prozess. „Als erstes scannt der Mitarbeiter im Wareneingang den Lieferschein ein. Über eine Texterkennung werden alle Daten automatisch in c-Com übernommen“, sagt Spiegl. Dies betrifft sowohl die Stückzahlen als auch die Positionen und die Kundendaten. Die Werkzeuge der drei Pilotkunden sind allesamt mit einem DataMatrix-Code versehen, der sie eindeutig identifizierbar macht.  

Dank c-Com und dem eigens entwickelten Scanner geht die Erfassung im Wareneingang deutlich schneller. 
The DataMatrix codes required for the unique identification of the tools are applied to the tools at MILLER using a laser system. 

Service report with one click

Once all tools have been scanned, colour-coding is used to indicate whether all items on the delivery note are fully accounted for. The c-Com module keeps up constant correspondence with SAP, which means that a single mouse click is all it takes to create an automated internal service report. “With c-Com, we have also switched straight to labels,” adds Spiegl. In other words, instead of having to deal with multiple sheets of A4 paper for each order, the new c-Com process involves generating a label and affixing it to the relevant box.

When the box reaches the diagnostics area, this label is scanned, and the tools are inspected to determine whether they can be reground. All criteria concerning the tool in question and all exclusion criteria are entered in c-Com. The employee scans the tool again and is shown information about it immediately; for example, that a tool needs to be checked for minimum length.The employee uses a set of callipers linked to c-Com via Bluetooth to measure the tool before transmitting the findings to c-Com at the push of a button. c-Com compares the actual measurement with the intended measurement and indicates whether the tool can in fact be reground. If the employee identifies chipping on the cutting edge, for example, he or she selects this on the list of exclusion criteria. Once all tools have been inspected, the order confirmation is issued by a single click. This automatically shows which tools cannot be reground and why.

At just the touch of a button, measurement results are transferred from the Bluetooth caliper to c-Com. 

Impressive time savings through the new process

“If we take the example of the delivery of 80 tools again, the new process means that instead of the previous two hours, we need just 15 minutes,” says Loska – an impressive amount of time saved. The enormous reduction in administrative work is not the only benefit of the process, as it also frees up a lot of capacity for employees. “Employees no longer have to spend hours entering data in SAP. Instead, they can work on much more varied and challenging tasks”, says Loska. That is just one of the reasons that employees at incoming goods are excited about using c-Com for regrinding management. Despite the high level of automation, there is still always the option to intervene in the process manually.

Transparency - a complete overview for the customer

Another benefit offered by the new process with c-Com, and one that Loska deems the most important, is the transparency that it creates for customers. “Customers can use the c-Com service portal at any time to see where each tool is at the moment, how many times each tool has already been reground or why a particular tool can no longer be reground,” he explains. Thanks to c-Com and tool serialisation, customers can see the big picture at all times and trace the history of each tool. That also means that it is possible to determine the best time to order more tools. “We can offer a lot more transparency and be much more open with customers – and that has been very well received,” says Loska. As a result, MILLER is gradually rolling c-Com out across the entire factory for purposes such as transferring measurement data directly from setting fixtures to machinery.

About c-Com

At c-Com GmbH, it’s all about digital services. c-Com was established in 2017 and is part of the global MAPAL Group. The start-up is the company behind c-Com, an open-cloud platform for data management for tools from any manufacturer. There are numerous applications that can be used to enhance the platform.

Kathrin Rehor, PR Project Manager at MAPAL

Contact

Kathrin Rehor Public Relations Kathrin.Rehor@mapal.com Phone: +49 7361 585 3342


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